Wissenschaftliche Mitarbeiter
Wissenschaftliche Mitarbeiter (WM), oft »WMs« oder auch »WiMis« genannt, sind meist überarbeitete und unterbezahlte Mittelbau-Helfer der Professoren oder in Fakultäts-unmittelbaren Einrichtungen (z.B. IRB), die die Klausuren erstellen, Übungen betreuen und in Zeiten von immer weniger Tutoren auch Hausaufgaben korrigieren etc. und darüber hinaus dann aufgrund von Personalmangel Probleme haben, ihre eigene Forschung Doktorarbeit voranzutreiben. WMs sind in der Regel die kompetentesten Ansprechpartner wenn man Probleme mit dem Stoff hat. Die meisten beissen nicht und es lohnt sich wirklich ihre Sprechstunden zu besuchen, sofern sie nicht sowieso zur offenen-Tür-Faktion gehören. Eine besondere Gruppe sind die WMs auf unbefristeten Dauerstellen, die bei der Stellenverteilung häufig verhinder(te)n , dass einem Fachgebiet neue WMs zugeteilt wurden/werden konnten. Sie kennen den Laden schon lange und stehen weit weniger unter der Knute als ihre befristeten Kollegen, zumal meistens auch kein Prüfungsstress wie z.B. für die Promotion die Stimmung verderben könnte. Einige von ihnen haben lukrative externe Verträge und halten deswegen gleichen Abstand von der Skylla-Fakultät und dem Charybdis-Vertragspartner um heil in den Feierabend zu schippern. Andere unbefristete WiMis opfern ihre Zeit in einflußreichen Gremien unterhalb des Meeresspiegels wie z.B. der Raumkommission oder der Rechnerkommission oder gleich auf zentraler Uni-Ebene, wo sie mittels geschickt lancierter Kritiken an der statistischen Validität von Umfragen unter Studenten, die Verlängerung der Öffnungszeiten von Wissenschaftlichen Bibliotheken bis in den Januar 2008 verschieben konnten.
Hochschul- und fakultätslokal engagieren sich die WiMis politisch im so genannten WM-Forum, welches aber in Zeiten knapper Personalmittel immer mal wieder einschläft. Als eigene Statusgruppe entsenden die WiMis als Gruppe Vertreter in die wichtigen Gremien, wie den Fakultätsrat und den Akademischen Senat. In der Vergangenheit konnten für Anträge in den Gremien (Verbesserung der Lehre, Besserausstattung mit Personal, verbesserte Didaktik, größere Knuten-Unabhängigkeit) nicht immer Mehrheiten gefunden werden. Zu den Wahlen schließen sich gleichgesinnte WiMis manchmal zu größeren Gruppen zusammen, z.B. zur schon ewig existierenden Mittelbau-Initiative, die die Reformfraktion unterstützt, oder zur etwas kleineren aber lokalen Freien Liste Fakutät IV. Mittelbau heißen die WiMis übrigens, weil sie - wie im Sandwich - zwischen den Studenten (als Kunden oben) und den Professoren (als tragende Säulen unten) stecken (manchmal auch umgekehrt). Die Sonstigen Mitarbeiter konstituieren eine eigene Statusgruppe und bilden - nicht nur in der Mittagspause - ein eigenes Schichtenmodell (Sandwich).