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StuPO Informatik

Die StuPO Informatik ist die neue Studien- und Prüfungsordnung an der Fakultät IV, die zum Wintersemester 2006/2007 eingeführt wird. Sie entstand im Zuge der Einführung der Bachelor/Master-Studiengänge, die das Diplom an der TU-Berlin ersetzen werden.

Struktur der neuen StuPO

Die StuPO besteht aus einem allgemeinem und einem speziellen Teil:

  • Der allgemeine Teil ist für alle Studiengänge an unserer Fakultät gleich und regelt Fristen, Prüfungen, Anerkennungen, Fortschrittskontrolle u.ä.
  • Der spezielle Teil unterscheidet sich je nach Studiengang und Abschluss und regelt Pflichtfächer, Inhalte von Vorlesungen, Übergangspflichten usw.

Was ist neu an der neuen StuPO?

In der neuen StuPO ändern sich natürlich einige Dinge. Hier ein paar Auszüge:

  • Wahlfreiheit: Zukünftig gibt es im Grundstudium überhaupt keine Wahlmöglichkeiten mehr (bisher 16 SWS Wahl- oder Nebenfach).
  • Fortschrittskontrolle: Jeder muss pro Jahr 24 SWS bestehen, ansonsten wird er für die fehlenden SWS zwangsangemeldet, so dass er diese Klausuren im nächsten Jahr auf jeden Fall schreiben muss (sonst gilt die Prüfung als nicht bestanden).
  • faktische Verkürzung des Grundstudiums: Das vierte Semester des Grundstudiums besteht aus Pflichtveranstaltungen, die bisher im Hauptstudium gewählt werden konnten. Formell bekommt man sein Vordiplom natürlich auch weiterhin erst nach vier Semestern.
  • Modularisierung: Vorlesungen, Seminare und Projekte heißen jetzt "Module". Ein Modul kann auch mehrere Vorlesungen bzw. Seminare umfassen. Außerdem wird nicht mehr in SWS, sondern in Leistungspunkten (LP) gerechnet. 1 SWS entspricht ca. 1,5 LP.
  • Bachelor/Master: Mit der neuen StuPO kann man statt einem Diplom auch am Ende einen Bachelor- bzw. Masterabschluss bekommen (aber nicht Diplom und Master).
  • Info-Zyklus: Der Hardware-Teil aus Informatik 1, 2 und 4 (Bitkodierung, Assembler) wird in ein leicht überarbeitetes TechGI integriert.


Das war jetzt natürlich nur die Kurzform. Daher sind hier noch einmal die kompletten StuPOs:

Für wen gilt die neue StuPO?

Sobald die neue StuPO in Kraft tritt, gilt sie natürlich für alle neu Immatrikulierten. In Kraft treten wird die StuPO voraussichtlich zum Wintersemester 05/06, also nächstes Jahr.

Aber auch wer jetzt schon studiert, muss irgendwann auf die neue StuPO wechseln: Wer bei Inkraftreten der StuPO im Grundstudium ist, muss im Hauptstudium nach den neuen Regeln studieren. Wer es nicht schafft, bis Ende des WS 07/08 das Vordiplom abzuschließen, für den gilt auch im Grundstudium schon die neue StuPO. Und schließlich müssen alle bis spätestens 2010 ihr Diplom in den Händen halten, sonst gilt zumindest im Hauptstudium die neue StuPO.

Wer auf die neue StuPO wechselt, muss auch die neuen Pflichtveranstaltungen nachholen. Im Gegenzug können vermutlich einige Kurse aus dem Wahlbereich nicht mehr eingebracht werden. Immerhin haben wir noch eine gute Regelung für euch herausschlagen können: Wer freiwillig auf die neue StuPO wechselt, für den gilt die Fortschrittskontrolle nicht!

Die aktuelle Situation

Ausbildungskommission: StuPO mit studentischer Mehrheit abgelehnt
Fakultätsrat: StuPO unter Polizeischutz von den Professoren durchgestimmt
LSK (Kommission für Lehre und Studium): ablehnend bzw. zahlreiche Änderungen gefordert
Akademischer Senat (AS): 12.01.2005
Berliner Senat: wartet auf AS-Beschluss

Was kann man als Studi noch an der StuPO verändern?

Unseren Erfahrungen zufolge ist es nicht mehr möglich, noch irgendwelche Änderungen einzubringen, da die StuPO ja auch schon vom Fakultätsrat beschlossen wurde. Größte Chance, noch etwas Substanzielles zu erreichen, wäre, dass LSK und AS die StuPO an die Fakultät mit deutlichen Worten zurückweisen. Dafür würde eine starke Studi-Präsenz im AS sicherlich sehr hilfreich sein.

Die Meinung der Freitagsrunde zu den Änderungen

Die Freitagsrunde lehnt die neue StuPO Informatik ab. Kritikpunkte sind vor allem:

  • Fortschrittskontrolle
  • Sinn und Unsinn des Bachelor-/Master-Modells und der Modularisierung.
  • Fehlende Wahlfreiheit.

Siehe auch: Meinung der Freitagsrunde zur StuPO Informatik.

Historie

15. Oktober 2003 Auf dem Fakultätsrat wird die allgemeine StuPO zum ersten Mal diskutiert. Zu einer Beschlussfassung kommt es jedoch noch nicht, weil die Professoren schlecht vorbereitet sind und sich über Nebensächlichkeiten verquatschen. Einladung

29. Oktober 2003 StuPO-Sondersitzung des Fakultätsrates. Um die StuPO durchzubringen, wird eine Sondersitzung einberufen, die sich nur mit der StuPO beschäftigen soll. Die Freitagsrunde diskutiert heftig mit den anwesenden Professoren, die jedoch wie schon bisher alle Änderungen ablehnen und ihre Haltung 1:1 durchsetzen wollen. Am Ende wird abgestimmt, doch ein Gruppenveto der Freitagsrunde verhindert einen endgültigen Beschluss. Einladung

12. November 2003 Nächste Sitzung des Fakultätsrates. Der Streik aktiviert zahlreiche Studierende. Bereits vor der Sitzung informieren sich ca. 30 Studis im Raum der Freitagsrunde. Als die Sitzung gegen 14:15 anfangen soll, sind über hundert Studierende anwesend, sodass sowohl der Sitzungssaal als auch der Gang überfüllt sind. Nachdem dann ein Zweitsemester mit Megaphon auftaucht und "Wir wollen Wahlfreiheit" skandiert, wird klar, dass eine Abstimmung heute unmöglich ist. Die Sitzung wird abgebrochen. Einladung

Dezember 2003 Der eigentlich angesetzte Fakultätsrat fällt aus, offiziell weil "keine dringenden Entscheidungen anliegen". Die Professoren glauben offenbar selbst nicht, dass die StuPO in der derzeitigen Situation beschlossen werden könnte. Ein offener Brief unsererseits an den Dekan (Hommel) führt nicht zu einem Nachdenken auf professoraler Seite.

7. Januar 2004 Aus Angst vor einer weiteren Sprengung wird die allgemeine StuPO im Fakultätsrat nicht behandelt. Einladung

21. Januar 2004 Sondersitzung des Fakultätsrates. Zum ersten Mal soll auch die StuPO Informatik beschlossen werden. Schon am Anfang gibt es aber Aufregung: Das Schloss des Sitzungssaales lässt sich nicht öffnen (im Nachhinein stellte sich aber heraus, dass das ein ganz normaler und zufälliger technischer Defekt war). Die Sitzung wird in den studentischen Arbeitsraum im 6. Stock verlegt. Nach kurzer Zeitkommt es zu heftigen Diskussionen über die StuPO. Anfangs sind nur wenige Studierende anwesend (ca. 10), gegen Ende sind es dann ca. 40-50. Kurz bevor es zur Abstimmung kommen soll, wird das Licht ausgeschaltet und die Studierenden klopfen gegen die Wände, so dass jede Kommunikation unmöglich wird. Nach 5 Minuten wird die Sitzung abgebrochen. Einladung

4. Februar 2004 Wie schon im Januar verzichten die Professoren auf eine Behandlung der StuPO im Fakultätsrat.

17. März 2004 Um die StuPO letztlich doch noch durchzubringen, wird zum ersten Mal seit ca. 20 Jahren eine nichtöffentliche Feriensitzung beantragt, zu der dann nur Mitglieder des Fakultätsrates dürfen. Um ganz sicher zu gehen, wird der Fakultätsrat in das Gesundheitsamt Wilmersdorf verlegt. Dort findet dann die Sitzung unter massivem Polizeischutz statt: 2 Zivilpolizisten stehen am Eingang, zwei Uniformierte mit Hund stehen im Gebäude bereit. Der Gang zum Sitzungsraum wird dann noch von zwei Securitas-Leuten streng bewacht. In der Sitzung wird dann das Gruppenveto der Studierenden zur Allgemeinen StuPO überstimmt. Weiterhin wird die StuPO Informatik zum ersten Mal beschlossen, tritt aber wegen eines neuen Gruppenvetos nicht in Kraft.

23.-26. März 2004 Unser Widerstand gegen die StuPO ist Thema mehr oder weniger ausgewogener Presseberichte in der Morgenpost, der TAZ (1. Artikel, 2. Artikel, dem Deutschlandradio und sogar Spiegel online.

14. April 2004 Das Gruppenveto der Studierenden gegen die StuPO Informatik wird im Fakultätsrat von den Professoren knapp überstimmt (7:6).

28. April 2004 Treffen mit der LSK, um die Allgemeine StuPO zu besprechen. Während der Sitzung gibt es größere Bedenken, die allgemeine StuPO auch ohne die StuPO Informatik zu besprechen, die zu der Zeit noch nicht in der LSK vorhanden war. Außerdem wird die Fortschrittskontrolle sehr kritisch gesehen.

TODO: weitere Punkte

23. November 2004 Die LSK tagt zum zweiten Mal. Auf Grund geistiger Umnachtung ist kein Vertreter der Freitagsrunde vor Ort, die scheint aber auch nicht besonders negativ zu sein.

8. Dezember 2004 Die StuPO wird im AS behandelt, jedoch vertagt. Bericht von Felix


Siehe auch